BLM-Preis
MEDIASCHOOL BAYERN und M94.5 gewinnen den Sonderpreis der Jury
Für ein Multimedia-Projekt über das Oktoberfest-Attentat 1980 wurden Studierende, Auszubildende und Absolventen der MEDIASCHOOL BAYERN mit dem Sonderpreis der Jury der BLM auf den Lokalrundfunktagen 2021 ausgezeichnet.
Am 26. September 1980 detonierte am Haupteingang des Münchner Oktoberfestes eine Bombe in einem Papierkorb. 12 Besucher:innen und der Attentäter, Gundolf Köhler, kamen beim so genannten Oktoberfest-Attentat ums Leben. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt, viele davon schwer. Es ist bis heute der schlimmste Terroranschlag der bundesdeutschen Geschichte. Obwohl Ermittler:innen schon bald Hinweise auf die rechtsextreme Gesinnung des Attentäters fanden, galt die Tat lange als Verzweiflungsakt eines psychisch labilen Einzeltäters. Bis heute bleiben viele Fragen offen, zum Beispiel die nach möglichen Mittäter:innen.
Warum sollten sich junge Menschen heute mit diesem Ereignis auseinandersetzen? Dieser Frage ist Moderatorin Suli Kurban in einem halbstündigen Dokumentarfilm nachgegangen – eine Produktion der MEDIASCHOOL BAYERN und das visuelle Kernstück des prämierten Projekts. Suli Kurban trifft im Film die Überlebenden Hans Roauer und Renate Martinez, Adriana Bil von der DGB Jugend München, den Schauspieler Conrad Ahrens und den Musiker, Moderator und Autor David Mayonga aka Roger Rekless.
Konzipiert, geplant und gedreht wurde der Film mit Auszubildenden und ehemaligen Volontär:innen der MEDIASCHOOL BAYERN. Der Film, der auch am Tag der offiziellen Gedenkfeier mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder präsentiert wurde, macht deutlich, warum es wichtig ist, an rechten Terror zu erinnern und was passiert, wenn eine Gesellschaft die Erinnerung an die rechten Kapitel der eigenen Geschichte verdrängt.
Antworten auf diese Fragen suchten auch die Autor:innen des M94.5-Podcasts „Fußnoten“. Sie interessierte in der prämierten Folge dabei besonders: Wie kann ein angemessenes Gedenken an das Attentat 40 Jahre später funktionieren? Dazu besuchten sie unter anderem die Gedenkfeier, die am 26. September 2020 auf der Theresienwiese stattfand und sprachen mit Markus Hensel, der Regie beim ebenfalls prämierten Dokumentarfilm geführt hat.
Das thematische und multimediale Zusammenspiel der einzelnen Produktionen und Teams der MEDIASCHOOL BAYERN/M94.5 überzeugte die Jury, die die Gewinner:innen mit dem Sonderpreis auf den Lokalrundfunktagen 2021 auszeichnete.
Beteiligte am Dokumentarfilm: Regie: Markus Hensel (MEDIASCHOOL BAYERN), Moderation: Suli Kurban. Kamera: Dominik Völkl, Markus Hensel, Jakob Lauber & Michael Goder (MEDIASCHOOL BAYERN). Schnitt: Benedikt Schreiber. Projektleitung: Magdalena Siebert (DGB Jugend München). Redaktion: Kristofer Herbers (DGB Jugend München), Tilo Mahn (MEDIASCHOOL BAYERN) Produktion: Florian Böhm (MEDIASCHOOL BAYERN).
Der Film ist entstanden als Kooperationsprojekt der DGB-Jugend Bayern und dem Kreisjugendring München-Stadt mit der MEDIASCHOOL BAYERN.
Beteiligte am Podcast: Céline Schuster, Pamela Tumba, Gregor Moser, Thomas Kreidemeier (M94.5).
Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien verleiht seit 1988 die BLM-Hörfunkpreise und seit 1992 die BLM-Lokalfernseh-Preise für herausragende Leistungen im privaten lokalen Rundfunk in Bayern. Jährlich werden die besten Hörfunk- bzw. Fernsehbeiträge mit lokaler Bedeutung in verschiedenen thematischen Kategorien mit Geldpreisen und mit einem „BLM-Radio“ bzw. „BLM-Telly“ ausgezeichnet.